• M 198 Reihensechszylinder
  • 2996 ccm
  • Bohrung x Hub: 85 x 88 mm
  • 215 PS bei 5800 U/min
  • 275 Nm (28 mkg) bei 4600 U/min
  • Verdichtung: 8,55:1
  • Gemischaufbereitung: Direkteinspritzung mit mechanisch geregelter Sechsstempel-Einspritzpumpe
  • Ventile: zwei Ventile je Zylinder, durch eine obenliegende Nockenwelle über Kipphebel betätigt, Antrieb durch Duplex-Rollenkette
  • Trockensumpfschmierung

Motor

 

 

 

 

 

 

  • Einscheiben-Trockenkupplung
  • 4-Gang Schaltgetriebe
  • Heckantrieb
  • Achsübersetzung: 3,64:1

Kraftübertragung

 

 

  • Stahlrohr-Gitterrahmen
  • Kugelumlauflenkung
  • Federung: vorn und hinten Schraubenfedern und hydraulische Teleskopstossdämpfer
  • Bremsen: hydraulisch mit Unterdruck Bremskraftverstärker, auf Vorder und Hinterräder wirkend, Trommel Duplexbremsen vorn/hinten
  • Mechanische Handstellbremse

Fahrwerk / Lenkung / Bremsen


Doppelte Querlenker, Drehstabilisator

Pendel-Schwingachse (Eigenlenk-Pendelachse mit Ausgleichsfeder)

Chromstahlfelgen
Reifen: 6,50-15 Supersport, 185VR15

457 x 179 x 130

240

139,8 / 144,8

11,5

100

1420
 

1858

Vorderachse

Hinterachse

Felgen und Reifen
 

Länge x Breite x Höhe in cm

Radstand in cm

Spur vorn/hinten in cm

Wendekreis in m

Kraftstofftank in l

Leergewicht (Gesamtgewicht) (kg)

Produzierte Stückzahl (1957-1963)

Historie Mercedes 300 SL

Von manchem Automobil wird nur geträumt, wenn es noch neu bei den Händlern zu bekommen ist – meist natürlich für Unsummen. Steht dann die Ablösung in Form eines Nachfolgers parat, ist der einstige Traum schnell vergessen. Beim Mercedes 300 SL ist es anders: Flügeltürer und Roadster sind heute mindestens so begehrt wie in den 50er und 60er Jahren. Der 300 SL ist zu einer automobilen Ikone geworden. 1999 wurde er zum "Sportwagen des Jahrhunderts" gewählt.

Angefangen hat es damit, dass Mercedes am 15. Juni 1951 beschloss, einen Sportwagen für den Renneinsatz zu bauen. Verantwortlich für die Entstehung bezüglich Form und Technik war der geniale Ingenieur Dr. Ing. h.c. Rudolf Uhlenhaut. Das Projekt des 300 SL – 300 steht für ein Zehntel des Hubraums, die Zusatzbezeichnung "SL" für "Sport Leicht" – war radikal und darauf ausgelegt, jeder Konkurrenz die Stirn bieten zu können. Am 12. März 1952 wurde der Original-SL (W194) präsentiert und sein Konzept stimmte von Anfang an. Charismatisch wurden die beiden Buchstaben als im gleichen Jahr grandiose Siege eingefahren wurden: Der Doppelsieg von Karl Kling und seinem Copiloten Hans Klenk sowie Hermann Lang und Erwin Grupp beim berüchtigten, materialmordenden Langstreckenrennen der Carrera Panamericana, der Sieg im Rennen von Bern, der Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans und der Dreifacherfolg am Nürburgring.

Eine Serienfertigung des 300 SL war zunächst nicht geplant. Die Idee, eine Strassenversion zu bauen, stammte von Max Hoffmann, dem brillanten Verkäufer und Importeur von Mercedes Fahrzeugen in den USA. Er war überzeugt davon, auf dem nordamerikanischen Kontinent 1000 strassentaugliche Exemplare des 300 SL verkaufen zu können. Am 6. Februar 1954 wurde der Strassensportwagen des 300 SL (W198) auf der Motor Show in New York vorgestellt und allen war klar, dass die Welt mit Mercedes wieder rechnen musste.

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Das auffälligste Merkmal der atemberaubenden Karosserie waren die Flügeltüren, welche auf Grund der Fahrzeugkonstruktion nötig wurden. Erst nach der Konstruktion des neuen Gitterrohrrahmens, dessen Grundprinzip aus dem Flugzeugbau stammte, fiel auf, dass herkömmliche Türen nicht einsetzbar waren. Dies war die Geburtsstunde der Flügeltüren, die im englischsprachigen Raum dafür verantwortlich waren, dass man dem Modell den Beinamen "Gullwing" (Mövenflügel) gab. Das Einsteigen in diese Fahrzeuge erfordert Übung aufgrund des knappen Raums und der breiten Seitenteile der Karosserie. Ausserdem kann es im Innenraum, besonders bei Sonneneinstrahlung, recht warm werden. Gebaut wurde die geschlossene Version bis 1957. Danach gab es den 300 SL nur noch als Roadster (produziert bis 1963). Dies wurde erst durch eine veränderte Rohrrahmenkonstruktion möglich. Wieder blickte man bei dieser Entscheidung auf den US-Markt, wo offene Autos im Trend lagen. Ab 1958 gab es den Roadster auch mit Hardtop. Die Perfektionisten bei Mercedes-Benz wollte sowohl einen offenen als auch einen wettertauglichen SL.

Die Technik des 300 SL basierte zum Teil auf der Limousine Typ 300 "Adenauer" (W186 II). Der Sechszylinder-Motor wurde stark modifiziert und erhielt unter anderem statt des Vergasers eine Benzineinspritzung, zur damaligen Zeit und noch lange danach eine technische Besonderheit. Der Motor hatte eine Leistung von 215 PS. Damit wurden je nach Hinterachsübersetzung Spitzenwerte bis zu 260 km/h erreicht. Die Serienübersetzung ermöglichte Höchstgeschwindigkeiten von 235 km/h und war vorallem auf eine hohe Beschleunigung abgestimmt.

Der Wagen übte auf Menschen und Medien schon damals grosse Faszination aus – leisten konnten ihn sich aber nur wirklich Wohlhabende. Filmdiva Zsa Zsa Gabor, der Zeitungskönig William Randolph Hearst, Adelige wie der Herzog von Edinburgh und Schah Reza Pachlevi, der Rock’n Roll- König Elvis Presley gehörten ebenso dazu wie Juan Perón, Stavros Niarchos, Juan Manuel Fangio, Herbert von Karajan, Tony Curtis, Henri Nannen, Sophia Loren, Gina Lolobrigida, Romy Schneider Clark Gable, Curd Jürgens, Gunter Sachs, Glenn Ford, Horst Buchholz und Pablo Picasso.

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Mit diesem Fahrzeug hat Mercedes-Benz wieder an die grossen Erfolge vor dem zweiten Weltkrieg angeknüpft. Damit festigte der älteste Automobilhersteller sein Renommee als wohl bekannteste Marke der Welt.

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Der vorliegende 300 SL Roadster ist in einem absolut perfekten Zustand und verfügt natürlich auch über ein Hardtop und einen FIVA-Pass. Das Auto wurde 1992 bis 1994 aufwändigst vom Rahmen getrennt restauriert. Seine Geschichte ist lückenlos bekannt.